Leoni investiert nochmals kräftig in globale Expansion

Geschäftsjahr 2014 mit Umsatz- und Ergebniszuwachs

Nürnberg – Leoni, der führende europäische Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen für die Automobilbranche und weitere Industrien, hat im Geschäftsjahr 2014 sowohl Umsatz als auch Gewinn gesteigert. Auf Basis einer weiterhin hohen Nachfrage aus der Automobilindustrie und einer konjunkturellen Belebung in wichtigen Industriebranchen kletterten die Erlöse des Konzerns plankonform um fast 5 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro (2013: 3,92 Mrd. Euro). Sie erreichten damit einen neuen Höchstwert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg wegen starker Sonderbelastungen nur um 12 Prozent von 163,1 Mio. Euro im Vorjahr auf aktuell 182,5 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss erhöhte sich auf 115,1 Mio. Euro (2013: 105,9 Mio. Euro). Das Unternehmen beabsichtigt, eine Dividende von 1,20 Euro (Vorjahr: 1,00 Euro) pro Aktie auszuschütten.

„Im Geschäftsjahr 2014 hat Leoni wiederum einen Umsatzrekord aufgestellt und dabei insbesondere außerhalb Europas zugelegt“, sagt Dr. Klaus Probst, Vorstandsvorsitzender der Leoni AG, anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Unternehmensgruppe. „Andererseits konnten wir wegen außerplanmäßiger Sonderaufwendungen im operativen Geschäft unsere Rendite nicht im ursprünglich erwarteten Maße verbessern.“

WSD: Marktposition in China weiter ausgebaut

Der Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) konnte den Umsatz im Berichtsjahr auf 2.399,6 Mio. Euro (2013: 2.321,0 Mio. Euro) steigern. Wesentliche Stütze war erneut das Geschäft mit der exportstarken deutschen Automobilindustrie. Auch die internationale Nutzfahrzeugindustrie hat vermehrt Kabelsätze nachgefragt; mit Scania als neuem Abnehmer zählt Leoni nun die führenden europäischen Lkw-Hersteller zu seinem Kundenstamm. Erfreulich entwickelte sich außerdem das Geschäftsfeld Elektromobilität, das in den kommenden drei Jahren rund ein Dutzend neue alternativ angetriebene Fahrzeuge erstmals mit Hochvolt-Produkten beliefern wird.

In China hat der Unternehmensbereich 2014 weitere Fortschritte gemacht. Ein neu gebautes Werk im Nordosten des Landes wird ab Ende dieses Jahres einen deutschen Premiumhersteller mit Bordnetz-Systemen versorgen. Weiterhin ist es gelungen, von den zwei bedeutenden asiatischen Fahrzeugproduzenten Hyundai und Geely Erstaufträge zu gewinnen und damit die Wettbewerbsposition im weltweit größten Automobilmarkt auszubauen.

Auch in der Region Amerika sind die Kapazitäten im Berichtsjahr deutlich erweitert worden. Hier kam es im Rahmen des Anlaufs eines Großprojektes jedoch zu unerwartet großem Personalbedarf, hohen Ausschussquoten sowie erheblichen Luftfrachtkosten. Das Ergebnis des zweiten und dritten Quartals war deswegen mit insgesamt rund 15 Mio. Euro belastet. Das vierte Quartal verlief diesbezüglich wieder plankonform. Weiterhin hatte die Umstellung auf die neue Euro-6-Norm in der Nutzfahrzeugindustrie aufgrund der gestiegenen Komplexität der verwendeten Kabelsätze außerplanmäßige Kosten verursacht.

In Europa wirkten sich der Verfall des Rubels und das schwächere Russlandgeschäft negativ auf die Ertragslage aus. Folglich ging das Bereichs-EBIT um rund 10 Prozent auf 104,6 Mio. Euro (2013: 116,1 Mio. Euro) zurück.

WCS: Performance-Programm aufgelegt   

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) profitierte im Berichtsjahr von einer weiterhin starken, globalen Nachfrage nach Fahrzeugleitungen sowie von der Belebung der meisten industriellen Abnehmerbranchen. Der Außenumsatz des Segments legte um knapp 7 Prozent auf 1.703,8 Mio. Euro (2013: 1.596,9 Mio. Euro) zu, das deutlichste Plus ist dabei in Asien zu verzeichnen.

Mit dem Aufbau zusätzlicher Produktionsstandorte bzw. der Erweiterung bestehender Kapazitäten in Mexiko, China und Indien legte der Unternehmensbereich die Basis für ein forciertes Wachstum außerhalb Europas. Um die weitere Globalisierung zu unterstützen, sind im Berichtsjahr in Asien und Amerika regionale Strukturen entstanden. Zur verstärkten Realisierung von Synergien wurden im Rahmen der organisatorischen Weiterentwicklung der Division kaufmännische und technisch-operative Funktionen zu Querschnittsbereichen gebündelt. Darüber hinaus wird das neu aufgelegte Wachstums-Programm „WCS ON Excellence“ dazu beitragen, mittelfristig die Effizienz der gesamten Division zu steigern.

Im Berichtsjahr wuchs das Bereichs-EBIT bereits um knapp zwei Drittel auf 78,1 Mio. Euro (2013: 47,1 Mio. Euro). Neben der verbesserten Kapazitätsauslastung machten sich die Effekte der Restrukturierung des Vorjahres positiv bemerkbar.

Investitionen: Rekord-Summe für weiteres Wachstum

Im Geschäftsjahr 2014 hat Leoni erneut stark investiert und für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte die Rekordsumme von 215,8 Mio. Euro (2013: 168,4 Mio. Euro) aufgewendet. Das Unternehmen baute seine Kapazitäten in allen drei Weltregionen aus. Knapp zwei Drittel entfielen auf die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), und hiervon gut die Hälfte auf Osteuropa. In Asien stiegen die Investitionen prozentual am stärksten – um mehr als 50 Prozent. Auch in Amerika flossen mit einem Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum überproportional viele Mittel in den Ausbau der Produktionsanlagen. Leoni erwirtschaftete einen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 180,8 Mio. Euro (2013: 187,4 Mio. Euro). Wegen der Ausgaben für die Investitionen und der bedingt durch größere Vorräte gestiegenen Mittelbindung im Working Capital verringerte sich der Free Cashflow auf -37,9 Mio. Euro (2013: +36,7 Mio. Euro).

Finanzlage: Eigenkapitalquote weiter auf hohem Niveau

Im Geschäftsjahr 2014 stellte sich die Finanz- und Vermögenslage von Leoni weiterhin solide dar. Das Eigenkapital legte zum Jahresende um etwa 11 Prozent auf 917,8 Mio. Euro (2013: 827,6 Mio. Euro) zu, die Eigenkapitalquote belief sich zum Stichtag nahezu unverändert auf 34,4 Prozent (31.12.2013: 34,5 Prozent). Aufgrund des negativen Free Cashflows und der Dividendenzahlung wuchsen die Nettofinanzschulden zum Jahresende von zuletzt 257,0 Mio. Euro auf nunmehr 316,2 Mio. Euro. Der Verschuldungsgrad (Gearing) stieg damit leicht auf 34 Prozent (2013: 31 Prozent). Die Gesamtkapitalrendite (ROCE) erhöhte sich im Berichtsjahr geringfügig auf 13,7 Prozent (2013: 13,4 Prozent) und erreichte damit den im Oktober 2014 angepassten Zielwert.

Prognose: 2015 mit moderatem und 2016 mit kräftigem Wachstum  

Leoni bleibt 2015 weiter auf Wachstumskurs und erwartet einen moderaten Umsatzanstieg auf ca. 4,3 Mrd. Euro, der vor allem von den Regionen Amerika und Asien/Pazifik getragen wird. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wird mehr als 200 Mio. Euro betragen. Das Unternehmen investiert mit voraussichtlich 240 Mio. Euro abermals stark in seine künftige Expansion. Trotzdem soll wegen höherer Mittelzuflüsse ein ausgeglichener Free Cashflow erreicht werden. Für die Gesamtkapitalrendite liegt der Zielwert bei leicht verbesserten 14 Prozent. Die Eigenkapitalquote wächst voraussichtlich auf mehr als 35 Prozent.

Wie bereits vor Jahren kommuniziert, wird das Geschäftsjahr 2016 einen kräftigen Wachstumsschub auf 5 Mrd. Euro Umsatz bringen. Der daraus resultierende zusätzliche Deckungsbeitrag in Verbindung mit weiteren Effizienzgewinnen sowie deutlich geringeren Vorlaufkosten für neue Bordnetz-Projekte wird eine EBIT-Marge von 7 Prozent ermöglichen.

Leoni-Konzernzahlen im Überblick

Kennzahlen Konzern20142013Veränderung
Umsatzerlöse [in Mio. €] 4.103,4 3.917,9 +4,7 %
EBIT [in Mio. €] 182,5 163,1 +11,9 %
Bereinigtes EBIT (1) [in Mio. €] 192,7 198,7 –3,0 %
EBIT-Marge [in %] 4,4 4,2
Konzernüberschuss [in Mio. €] 115,1 105,9 +8,7 %
Free Cashflow (2) [in Mio. €] –37,9 36,7 –203,0 %
Return on Capital Employed [in %] 13,7 13,2
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte [in Mio. €] 215,8 168,4 +28,1 %
Mitarbeiter (per 31.12.) 67.988 61.591 +10,4 % 

(1)  Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungen, Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate

(2)  vor Akquisitionen und Desinvestitionen

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