Leoni erzielt von April bis Juni erstmals einen Quartalsumsatz größer als eine Milliarde Euro

Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht auf 3,8 Mrd. Euro erhöht

Nürnberg – Der Leoni-Konzern konnte sein Geschäftsvolumen im zweiten Quartal 2013 verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf 1.011,0 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 967,6 Mio. Euro). Damit erzielte der führende europäische Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen für die Automobilbranche und weitere Industrien erstmals in einem Quartal mehr als 1 Mrd. Euro Umsatz. Im gesamten ersten Halbjahr 2013 stieg das Geschäftsvolumen um knapp 2 Prozent auf das Rekordniveau von 1.970,0 Mio. Euro (Vorjahr: 1.936,7 Mio. Euro). Leoni profitierte in beiden Unternehmensbereichen von der anhaltend guten Nachfrage der Fahrzeugindustrie, die das konjunkturbedingt schwache Industriegeschäft ausglich. Dabei wuchs der Umsatz vor allem in den BRIC-Staaten, aber auch in Deutschland konnte Leoni zulegen. Im europäischen Ausland wurde ein Rückgang verbucht.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im zweiten Quartal 2013 mit 39,3 Mio. Euro um rund 23 Prozent unter dem Vergleichsniveau des Vorjahres von 51,4 Mio. Euro. In den ersten sechs Monaten 2013 belief sich das EBIT auf 77,8 Mio. Euro nach 145,5 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2012, in dem positive Einmaleffekte in Höhe von 33,2 Mio. Euro verbucht worden waren. Im laufenden Jahr war das Ergebnis dagegen von umfangreichen Vorleistungen für neue Bordnetz-Aufträge, Produktmixverschiebungen bei Automobilkabeln sowie geringeren Umsätzen in den Industriebereichen beeinträchtigt. Hinzu kamen Kosten für konzernweite IT-Projekte, Restrukturierungsaufwendungen, negative Metallpreiseffekte und das Bußgeld der EU-Kommission, mit dem das Kartellverfahren gegen mehrere Kabelsatzhersteller beendet wurde. Der Konzernüberschuss betrug im ersten Halbjahr 46,1 Mio. Euro (Vorjahr: 99,6 Mio. Euro).

Hohe Bordnetz-Nachfrage aus der deutschen Automobilindustrie

Im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) stieg der Außenumsatz von April bis Juni 2013 gemessen am entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 9 Prozent auf 607,6 Mio. Euro (Vorjahr: 555,8 Mio. Euro) und im Halbjahresvergleich um mehr als 4 Prozent auf 1.175,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1.125,8 Mio. Euro). Besonders dynamisch entwickelte sich die Nachfrage nach Bordnetz-Systemen und Kabelsätzen von Kunden aus der exportstarken deutschen Automobilindustrie. Das Bereichs-EBIT lag im zweiten Quartal 2013 trotz des Bußgelds der EU-Kartellbehörde in Höhe von 1,4 Mio. Euro mit 34,6 Mio. Euro leicht über dem entsprechenden Vorjahreswert von 34,2 Mio. Euro. In den ersten sechs Monaten insgesamt wirkten sich die Vorleistungen und Anlaufkosten für neue Kundenprojekte deutlich aus, sodass das Bereichs-EBIT im Halbjahresvergleich von 78,3 Mio. Euro auf 58,9 Mio. Euro zurückging.

Mit mehreren Serienstarts und Neuaufträgen für Hochvolt-Bordnetze konnte Leoni seine Position im Markt für alternative Antriebssysteme weiter stärken. Im ersten Halbjahr 2013 hat sich das Geschäftsvolumen im Bereich Elektromobilität – wenn auch ausgehend von niedrigem Niveau - etwa verdoppelt. Von den 14 Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden deutscher Hersteller, die sich in der Marktvorbereitungsphase der Nationalen Plattform Elektromobilität befinden, werden zehn mindestens mit Teilumfängen von Leoni beliefert.

Hoher Automobilkabel-Umsatz kompensiert flaues Industriegeschäft

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) erzielte im ersten Halbjahr 2013 einen Außenumsatz von 794,6 Mio. Euro (Vorjahr: 810,9 Mio. Euro). Hierzu trug das zweite Quartal 403,4 Mio. Euro bei (Vorjahr: 411,8 Mio. Euro). Die verhaltene Nachfrage nach Draht- und Kabelprodukten in den bei Leoni bisher stark europäisch geprägten Industriebereichen wurde durch den weltweit hohen Bedarf an Standard- und Spezialleitungen für die Automobilindustrie annähernd ausgeglichen. Die aus dem rückläufigen Umsatz resultierende geringere Kapazitätsauslastung im Industriegeschäft sowie Restrukturierungsaufwendungen insbesondere an einem großen deutschen Standort belasteten jedoch die Ertragslage. Zudem mussten ein ungünstiger Produktmix bei Automobilkabeln sowie Bestandsabwertungen und Rückstellungen wegen gesunkener Metallpreise verkraftet werden. Deshalb ging das EBIT im zweiten Quartal 2013 auf 4,7 Mio. Euro (Vorjahr: 17,0 Mio. Euro) und in den ersten sechs Monaten auf 18,8 Mio. Euro (Vorjahr: 67,0 Mio. Euro) zurück. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im ersten Halbjahr 2012 ein hoher Einmalertrag von 28,2 Mio. Euro aus dem Verkauf einer nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivität (LEONI Studer Hard) enthalten war.

Ausblick: Umsatzziel für 2013 leicht erhöht, EBIT-Prognose unverändert

Im bisherigen Jahresverlauf lagen das Geschäftsvolumen des Leoni-Konzerns etwas über den Planungen und das Ergebnis insgesamt auf dem erwarteten Niveau. Vor diesem Hintergrund wurde das Umsatzziel für das Gesamtjahr 2013 von ca. 3,7 Mrd. Euro auf ca. 3,8 Mrd. Euro etwas erhöht (Vorjahr: 3,81 Mrd. Euro). Das Segment WSD erwartet nunmehr wie im Vorjahr einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro (bisherige Prognose: 2,1 Mrd. Euro) und das Segment WCS Erlöse von unverändert 1,6 Mrd. Euro Erlöse (Prognose konstant). Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern wird 2013 konzernweit nach wie vor ein Wert von ca. 170 Mio. Euro erwartet (Vorjahr: 237,9 Mio. Euro). Auch im zweiten Halbjahr ist mit hohen Anlaufkosten für Neuprojekte, einer schwachen Auslastung im Industriegeschäft und über den ursprünglichen Planungen liegenden Restrukturierungsaufwendungen zu rechnen. Die Ergebnisbeiträge der Unternehmensbereiche werden sich aber voraussichtlich verschieben: Im Segment WSD wird nun ein EBIT in Höhe von ca. 110 Mio. Euro (bisher: ca. 95 Mio. Euro) und im Segment WCS von ca. 60 Mio. Euro (bisher: ca. 75 Mio. Euro) prognostiziert. Nach dem Übergangsjahr 2013 rechnet Leoni weiterhin für 2014 mit dem Eintritt in die nächste Wachstumsphase.

 

Leoni-Konzernzahlen im Überblick

Kennzahlen Konzern

 

2. Quartal

1. Halbjahr

2013

2012*

Veränd.

2013

2012*

Veränd.

Konzernumsatz [Mio. €]

1.011,0

967,6

4,5%

1.970,0

1.936,7

+1,7%

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) [Mio. €]

69,6

79,8

-12,8%

137,8

202,4

-31,9%

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) [Mio. €]

39,3

51,4

-23,4%

77,8

145,5

-46,5%

Bereinigtes EBIT ** [Mio. €]

51,4

58,8

-12,6%

94,5

123,4

-23,4%

Ergebnis vor Steuern (EBT) [Mio. €]

30,9

44,3

-30,3%

60,9

127,7

-52,3%

Konzernüberschuss [Mio. €]

23,5

34,7

-32,2%

46,1

99,6

-53,7%

Investitionen inkl. Akquisitionen [Mio. €]

37,0

49,5

-25,3%

62,5

104,6

-40,2%

Eigenkapitalquote [%]

33,0

30,3

__

33,0

30,3

__

Ergebnis je Aktie [€]

0,71

1,06

-33,0%

1,40

3,04

-53,9%

Mitarbeiter (per 30.06.)

60.477

61.234

-1,2%

60.477

61.234

-1,2%

* Anpassung von einigen Vorjahresbeträgen aufgrund veränderter Bilanzierungsvorschriften (IAS 19)

** Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate.

 

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