Leoni im ersten Quartal 2015 mit neuem Umsatzhöchstwert

Ergebnis durch Vorleistungen belastet – Prognose bestätigt

Nürnberg – Leoni, der führende europäische Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen für die Automobilbranche und weitere Industrien, steigerte den Konzernumsatz in den ersten drei Monaten 2015 gemessen am entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 9 Prozent auf einen neuen Quartalshöchstwert von 1.108,8 Mio. Euro (Vorjahr: 1.020,2 Mio. Euro). Knapp die Hälfte des Wachstums wurde aus eigener Kraft erzielt. Maßgeblich umsatzsteigernd wirkten sich auch Währungseffekte aus, die jedoch teilweise durch negative Kupferpreisauswirkungen kompensiert wurden. Regional betrachtet legte Leoni vor allem in Amerika und Asien zu, aber auch in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) wurde ein leichtes Plus erreicht.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Leoni-Konzerns lag von Januar bis März 2015 mit 35,2 Mio. Euro deutlich unter dem guten Vorjahresvergleichswert von 50,6 Mio. Euro. Aufgrund der großen Anzahl neuer Projekte im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) fielen in der Berichtsperiode hohe Vorleistungen und Anlaufkosten an. Hinzu kamen Belastungen aus dem schwachen Geschäft mit Infrastrukturkabeln im Segment Wire & Cable Solutions (WCS). Die Ergebnissituation wird sich im Verlauf des Jahres im Wesentlichen aufgrund abnehmender Vorlaufkosten signifikant verbessern. Der Konzernüberschuss ging im Auftaktquartal von 31,6 Mio. Euro auf 16,8 Mio. Euro zurück.

WSD: Rekordzahl an Neuprojekten

Im Unternehmensbereich Wiring Systems erhöhte sich der Umsatz in der Berichtsperiode auf 653,9 Mio. Euro (Vorjahr: 597,7 Mio. Euro). Besonders kräftig ausgeweitet wurden die Lieferungen von Bordnetz-Systemen und Kabelsätzen an exportstarke deutsche Premium-Pkw-Hersteller. Auch der Umsatz mit amerikanischen Automobilproduzenten und der internationalen Nutzfahrzeugindustrie legte deutlich zu. Dagegen verringerte sich das Volumen mit Kunden aus dem europäischen Ausland aufgrund der noch immer verhaltenen Entwicklung der französischen Automobilindustrie.

Die Wiring Systems Division startete im ersten Quartal zahlreiche Neuanläufe und bereitete weitere Kundenprojekte vor, die in den kommenden Monaten in Serie gehen. Insgesamt steht 2015 mit 27 großen Neuanläufen eine Rekordzahl an WSD-Projektstarts an. Sie bilden die Grundlage für den nächsten großen Wachstumsschritt im kommenden Jahr, führten im Berichtszeitraum aber zunächst zu hohen Vor- und Anlaufkosten, die sich im Jahresverlauf jedoch deutlich reduzieren werden. Das Bereichs-EBIT ging daher auf 17,9 Mio. Euro (Vorjahr: 31,8 Mio. Euro) zurück.

WCS: Gutes Automobil-, schwaches Infrastrukturgeschäft

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) steigerte den Umsatz in den ersten drei Monaten 2015 auf 454,9 Mio. Euro (Vorjahr: 422,6 Mio. Euro). Dabei hielt die starke Nachfrage nach Automobilleitungen sowie Kabeln für die Robotik- und Investitionsgüterindustrie an, insbesondere in Asien und Amerika. Das Geschäftsvolumen im Bereich Infrastrukturprojekte fiel dagegen wegen Projektverzögerungen geringer aus als erwartet. Zudem hat sich die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie zwar spürbar belebt, die entsprechenden Projekte werden aber erst in den kommenden Monaten umsatz- und ergebniswirksam.

Neben der geringen Auslastung bei Infrastrukturkabeln belasteten die fehlenden Deckungsbeiträge aus dem noch schwachen Petrochemiegeschäft das Ergebnis des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions. Das Segment-EBIT belief sich auf 17,0 Mio. Euro (Vorjahr: 18,8 Mio. Euro).

Investitionen für zusätzliche Kapazitäten

Im ersten Quartal 2015 erhöhte der Leoni-Konzern die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte um 8,5 Prozent auf 38,1 Mio. Euro (Vorjahr: 35,1 Mio. Euro). Der Unternehmensbereich Wiring Systems baute mehrere Produktionsstandorte in Amerika, Nordafrika und Osteuropa aus und startete die zweite Phase der Erweiterung und Modernisierung der Divisionszentrale in Kitzingen. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions lagen die Investitionsschwerpunkte auf Infrastruktur, Anlagen und Maschinen für zwei neue Automotive-Werke in Mexiko und China sowie eine Spezialkabel-Fertigung in Osteuropa.

Konzernweit mehr als 70.000 Beschäftigte

Ende des ersten Quartals beschäftigte Leoni konzernweit 70.065 Mitarbeiter (31. Dezember 2014: 67.988). Einstellungen gab es vor allem für neue Bordnetz-Projekte in Osteuropa sowie an Automobilleitungs-Standorten in Asien und Amerika. Insgesamt erhöhte sich die Belegschaft im Ausland um 2.062 auf 65.742 und im Inland um 15 auf 4.323 Arbeitnehmer.

Prognose für 2015 und 2016 bestätigt

Für das Gesamtjahr 2015 erwartet Leoni unverändert, den Konzernumsatz auf rund 4,3 Mrd. Euro (2014: 4,1 Mrd. Euro) und das Konzern-EBIT auf mehr als 200 Mio. Euro (2014: 182,5 Mio. Euro) zu steigern. Nachdem das erste Quartal noch deutlich von Vorleistungen geprägt war, ist in den kommenden Monaten wie angekündigt mit einer sukzessiven Ergebnisverbesserung zu rechnen, zu der auch Effizienzgewinne in beiden Unternehmensbereichen beitragen werden.

2016 soll dann ein kräftiger Wachstumsschub auf 5 Mrd. Euro Umsatz folgen. Der daraus resultierende zusätzliche Deckungsbeitrag wird zusammen mit weiteren Effizienzsteigerungen sowie deutlich geringeren Vorlaufkosten eine EBIT-Marge von 7 Prozent ermöglichen. 

Leoni-Konzernzahlen im Überblick

Kennzahlen KonzernQ1 2015Q1 2014Veränderung
Umsatzerlöse [in Mio. €] 1.108,8 1.020,2 +8,7 %
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) [in Mio. €] 68,7 80,7 –14,9 %
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) [in Mio. €] 35,2 50,6 –30,5 %
Bereinigtes EBIT (1) [in Mio. €] 37,9 52,8 –28,2 %
Ergebnis vor Steuern (EBT) [Mio. €] 27,8 43,7 –36,4 %
Konzernüberschuss [in Mio. €] 16,8 31,6 –46,8 %
Investitionen [in Mio. €] 38,1 35,1 +8,5 %
Eigenkapitalquote [in %] 33,3 34,2
Ergebnis je Aktie [in €] 0,51 0,96 –46,9 %
Mitarbeiter per 31.3. [Anzahl] 70.065 64.071 +9,4 %

(1)  Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungen, Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate

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