Leoni passt Prognose für 2018 an

- Volatiles Marktumfeld und anhaltende Vorleistungen belasten 2. Halbjahr
- Angepasstes Umsatzziel von rund 5,0 Mrd. Euro leicht über Vorjahr
- EBIT-Jahresprognose auf das Niveau des um 30 Mio. Euro Sondereffekte bereinigten Vorjahreswertes gesenkt
- Negativer Free Cashflow von bis zu 150 Mio. Euro vor Dividende erwartet

Nürnberg – Leoni, globaler Lösungsanbieter für das Energie- und Datenmanagement in der Automobilbranche und weiteren Industrien, passt seine Jahresprognose 2018 an aktuelle Markt- und Unternehmensentwicklungen an. Die Neueinschätzung von Umsatz und EBIT erfolgt im Wesentlichen aufgrund eines volatilen Marktumfeldes, das unter anderem auf eine schwächere Entwicklung des Automobilmarktes in China, internationale Handelskonflikte und die Auswirkungen des neuen WLTP-Prüfzyklus zurückzuführen ist.

Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte das Unternehmen im Neun-Monatszeitraum 2018 mit einem organischen Umsatzanstieg von 7,7 Prozent stärker als der Markt wachsen. Zudem erzielte der Bordnetzbereich (WSD) im dritten Quartal einen Auftragseingang von rund einer Milliarde Euro, davon circa ein Drittel im Bereich der Elektromobilität.

Dennoch führten von Juli bis September der begonnene Produktionsauslauf eines umfangreich belieferten Fahrzeugmodells sowie reduzierte Abrufe der europäischen Automobilhersteller zum Ende des dritten Quartals zu einem abflachenden Umsatzwachstum und Ergebnisbelastungen. Weiterhin haben sich Vorleistungen in das Produktionsnetzwerk zur Absicherung künftigen Wachstums mit neuen Bordnetz-Projekten sowie höhere Rohstoffpreise stärker als erwartet negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Auf Basis vorläufiger Zahlen zum dritten Quartal 2018 lagen der durch einen hohen Kupferpreis gestützte Umsatz mit 1,2 Mrd. Euro (Q3/2017: 1,2 Mrd. Euro) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 38 Mio. Euro (Q3/2017: 45 Mio. Euro) unter den Erwartungen. Der Free Cashflow belief sich im selben Zeitraum aufgrund anhaltend hoher Investitionen in neue Kapazitäten und Modernisierungen sowie einer Ausweitung des Working Capitals auf -141 Mio. Euro (Q3/2017: -35 Mio. Euro). Der Anstieg gegenüber dem Vorquartal basierte im Wesentlichen auf höheren Vorräten aus Projektanläufen sowie dem Aufbau von Sicherheitsbeständen bei kritischen Materialien. Eingeleitete Maßnahmen zur Cash-Optimierung haben noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt und werden ausgeweitet.

Zum heutigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass sich aus dem volatilen Marktumfeld und anhaltenden Vorleistungen zur Umsetzung des künftigen Wachstums weitere Belastungen bis Jahresende ergeben. Der Vorstand geht deswegen nun davon aus, dass der Konzernumsatz nur noch leicht auf rund 5,0 Mrd. Euro statt auf mindestens 5,1 Mrd. Euro (2017: 4,9 Mrd. Euro) steigen wird. Das EBIT wird sich aus heutiger Sicht etwa auf dem Niveau des um die positiven Einmaleffekte von circa 30 Mio. Euro bereinigten Ergebnisses des Vorjahres von 196 Mio. Euro bewegen. Zuletzt wurde für 2018 ein EBIT in der unteren Hälfte der Bandbreite von 215 bis 235 Mio. Euro erwartet.

Das anspruchsvolle Ziel, im laufenden Geschäftsjahr einen ausgeglichenen Free Cashflow vor Dividende zu erreichen, wird Leoni nicht realisieren. Das Unternehmen erwartet nunmehr einen negativen Wert von bis zu 150 Mio. Euro vor Dividende. Die Investitionsquote wird unverändert mit 5 Prozent vom Umsatz (ohne Investitionen in die Fabrik der Zukunft) prognostiziert. Damit schafft Leoni die Voraussetzung dafür, auch künftig stärker als der Markt zu wachsen.

Eine vollständige Berichterstattung zu den finalen Ergebnissen des dritten Quartals wird wie geplant mit der Vorlage der Quartalsmitteilung am 14. November 2018 erfolgen.

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